Flüchtlingshilfe Nordirak


Die kriegerischen Handlungen in Syrien und der wiederaufgeflammte Konflikt im Irak treffen vor allem die Zivilbevölkerung hart. Vielen Menschen fehlt der Zugang zu Nahrung und zu einer verlässlichen Gesundheitsversorgung. Laut Schätzungen sind rund 15 Millionen Menschen in der Region auf der Flucht, ein großer Teil floh auch in den Nordirak.

Für die Flüchtlinge ist die Situation besonders prekär. Viele Camps sind überfüllt und bieten oft nur Unterkunft in schwer beschädigten Zelten. Zudem können die aufnehmenden Gemeinden die Last der stetig ansteigenden Zahl an Menschen nicht stemmen. Daher herrscht ein Mangel an Unterkünften, Nahrungsmitteln, Kleidung, Wasser und Medikamenten. Darüber hinaus ist die hygienische Versorgung sowie der Zugang zu medizinischer Hilfe nur sehr rudimentär. Die Wintertemperaturen verschlimmern diese Situation zusätzlich.

Kooperation mit der chaldäischen Kirche
Vor Ort kooperiert TERRA TECH mit der chaldäischen Kirche in Kirkuk und Sulaimaniya. Die wichtigste Aufgabe ist die Versorgung von Flüchtlingen mit Lebensmitteln, Wasser, Kleidung und Dingen des alltäglichen Bedarfs. Derzeit werden vom Helfer_innen-Team um Erzbischof Dr. Yousif Thomas Mirkis 400 Familien in Kirkuk und 600 Familien in Sulaimaniya betreut. Die erreichte Zielgruppe umfasst weit mehr als 5.000 Personen, die entweder in angemieteten Häusern oder in Zeltcamps leben.

Schwierig und kostenintensiv ist vor allem die medizinische Versorgung der Flüchtlinge, besonders von Schwerkranken und Menschen mit Behinderung. Um einen Zugang zu medizinischer Versorgung sicherzustellen, wurden mehrere Tageskliniken errichtet. Gegen einen geringen Betrag, der den Kauf von Medikamenten und Hilfsmitteln finanziert, werden die Patient_innen hier von ehrenamtlichen Ärzt_innen behandelt.

Als weiterer Projektschwerpunkt wurden kleine Backstuben eingerichtet. Dort können junge Männer ihren eintönigen Alltag durchbrechen, indem sie ein Handwerk erlernen und zugleich die Flüchtlingscamps mit Brot versorgen.

Bildung ist ein zentraler Punkt unserer Arbeit vor Ort. Als Angebot für Kinder und Jugendliche ist die Errichtung einer Schule mit Begegnungsstätte geplant. Schon von Anfang an waren unter den Flüchtenden viele Studierende. Aufgrund der Vertreibung mussten sie daheim ihr Studium abbrechen und ihnen droht Perspektivlosigkeit. Daher werden sie mit viel Engagement in die Universitäten vor Ort eingegliedert. Bisher haben bereits 70 Studierende ihren Abschluss gemacht, 300 weitere werden derzeit unterstützt.